Mitten im Herzen Mallorcas steht eine alte Schulungsfinca – eine Art kostenloses Openair-Museum – ein Hotel: das Paradies!
Hallo liebe Mallorca-Talks Leser!
Meine Freundinnen Ute und Anja haben im Mai Urlaub bei mir gemacht. Und Ute veröffentlicht jetzt hier für EUCH ihre Tagebucheinträge. Viel Spaß beim Lesen!
Tagebuch einer Best-Ager-in: Ute im Paradies
von Ute Driesen
- Tag – geheim
- Tag – Wanderung Peguera – Cap Andritxol
- Tag – Ute und „der rote Blitz“
Tag Lofthotel Canet in Esporles im Paradies
Am Morgen hat unsere Freundin Babsi einen Termin auf einem Landsitz in Esporles, ein so genanntes Lofthotel der besonderen Art mit angeschlossenem Restaurant. Für das Restaurant mit dem klangvollen Namen „Quay“ wird hier alles biologisch angebaut. Das ganze Fincakonzept ist sehr besonders – für Mallorca-Talks möchte Babsi ein Interview mit Martin und Daniela (den Inhabern) machen, um deren Leben und natürlich auch ihre Geschäftsidee vorzustellen. Gesund, besonders, liebevoll. Wir sind gespannt und freuen uns dass wir mitkommen dürfen.
Wir fahren also nach Esporles – keine 20 Minuten nördlich von Palma gelegen. Und im Nu können wir Babsis Begeisterung verstehen: Diese Finca ist ein „Place to be“. Es gibt Orte, die man nicht wieder verlassen möchte. Dieses Gefühl springt mich sofort an.
Das ist wirklich was Besonderes, etwas mit Seele und Gefühl. Nicht nur ein Hotel.
Detailverliebt restauriert, jeder Stein, jede Vase, jeder Fensterladen, Tisch oder Stuhl in eigener Handarbeit anfertigt, einzelne Zonen mit mediterranen Sitzgruppen, Pflanzen in Terrakotta, Kunst und schnatternde Enten, die sich ein Stelldichein geben das seinesgleichen sucht. Ich bin begeistert und berührt.
Wir wandeln im Kräutergarten, atmen Lavendel, Rosmarin, Salbei, Majoran die unter einem großen Weinbogen ihren würzigen Duft verteilen. Irgendwo in der Ferne wiehert ein Esel sein unverkennbares IA. Die aufkommende Wärme des Tages verstärkt die Aromen. Die Finca hat ein Café Restaurant im „Landhausstil“, den ich so liebe. Tausend Kleinigkeiten fesseln meine Aufmerksamkeit. Hier ist alles durchdacht und doch wirkt es zufällig. Mit Herz und Charakter. Keine Kette, die ihre tausendfachen Klone rausgelassen hat. Individuell und wunderschön.
Wir lassen die Seele baumeln. Hier fühle ich, was genau damit gemeint sein kann.
Im Laufe des Vormittags blitzt die Sonne immer öfter durch die Wolken, Anja und ich suchen uns ein schönes Plätzchen auf einer Liege neben einem plätschernden Whirl-Pool im Hotelbereich. Um uns herum sind die einzelnen Lofts aneinander gereiht, jedes mit einer eigenen Note, einem eigenen Farbthema.
Die Innenhöfe mediterran gestaltet, überall kleine Sitzgruppen mit Mosaiktischen und Gusseisernen Stühlen oder Holzsitzgruppen in üppigen Pflanzenarrangements versteckt. Wir sehen ein paar relaxte Urlauber, die lesen oder mit Kindern spielen. Die Blätter der Bäume rauschen, gelbe Blüten wehen im Wind. Eine weiße Taube flattert von Fenster zu Fenster.
Enten schnattern, ein kleiner Hundefindling Pepe zieht plötzlich unsere Aufmerksamkeit auf sich. Man möchte ihn direkt mitnehmen und so ein süßer kleiner Welpe sucht ein neues Zuhause. Aber ich versuche das Thema nicht zu nah an mich heran zu lassen. Zu Hause sitzt jemand, der sich nur noch mit diesem Thema auseinander setzt… Irgendwann ist es so weit. Jetzt nicht. Der kleine Racker ist total süß, aber noch zu klein. Man weiß gar nicht was es wird. Am Ende ein riesiger Hund, den ich täglich kämmen müsste…
Aber dennoch wird man auch hier im Paradies mit der brutalen unfassbaren Realität konfrontiert. Das Hundebaby wurde von der Inhaberin des Lofthotels in einer Mülltonne entdeckt und gerettet! Schön zu wissen, dass dieser kleine Hund jetzt ein liebevolles neues Zuhause hat.
Das Interview ist zu Ende, wir treffen uns zum Mittagessen in dem zauberhaften Restaurant im Vintage Look, in einem grob gemauerten Raum, an einem alten Holztisch der in mintgrün und weiß shabby leuchtet, mit modernen Schalenstühlen kombiniert. Wir bestellen aus der kleinen Karte ein vegetarisches Gericht: Hausgemachte grüne Ravioli, gefüllt mit Orangen-Ziegenfrischkäse und Tomatenbruscetta angerichtet. Ich liebe gut zubereitete Gerichte, die auch für’s Foto perfekt angerichtet sind. Schon wieder muss ich ein Foto machen; das perfekte Menü zum perfekten Ambiente.
Solche Momente machen mich richtig glücklich. Wir gönnen uns noch einen warmen Schokoladenkuchen, innen schokoladig flüssig mit einem Klacks Vanilleeis. Wenn schon, denn schon. Die Zeit bis dahin verging wie im Flug, hier kann ich sein. Hier bin ich.
Wir plaudern entspannt und lassen den Nachtisch langsam über unsere Geschmacksknospen wandern. Das ist Leben pur. Sind wir doch im Paradies? Ja, man muss es nur sehen.
Ich kann mir vorstellen, hier mal Urlaub zu machen. Richtig chillen…
Dieser Ort hinterlässt ein Gefühl.
Am Nachmittag fahren wir nach Banyalbufar, eine kleine Stadt oben in den Bergen mit einem unglaublichen Blick hinab auf das Meer. Schon wieder ein Moment zum ins Fotobuch tackern.
Wir lassen das Auto auf halber Strecke stehen und gehen einen kurzen Weg bis zu einem kleinen hübschen Drei-Sterne-Hotel Sa Coma mit Aussichtsterrasse. Drei Frauen halten ihr Gesicht in die Sonne bei Café ohne Kuchen. Wir sind etwas ausgehungert nach Sonne, die letzten Tage waren eher durchwachsen. Wärme wird noch gern genommen. Das Meer unter uns ist nur ein bisschen aufgebauscht, man hört nichts. Ein paar Kinderstimmen quieken fröhlich aus der sonst leeren Hotelanlage. Der Kaffee ist stark und heiß. Die Sonne brennt plötzlich ohne Wolke vom Himmel. In der Ferne bestellt ein einheimischer Bauer seinen Terrassengarten. Es sieht aus wie ein Gemälde von Monet. Stille, Wind und Meer.
Es ist inzwischen später Nachmittag, wir schlendern noch ein bisschen durch die idyllischen Straßen zurück zum Auto.
Ein wunderbarer Tag, ohne Eile, ohne Habenwollen, ohne Erwartung.
Einfach schön – Eure Ute.
Im Restaurant Quay und dem Lofthotel Canet sind Hunde, Kinder und Veganer herzlichen willkommen!!!
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