Ich habe es immer gesagt: Entweder stolpere ich über die schönen Geschichten für meinen Blog, oder sie kommen zu mir. Mit Ursula Agnes Kretschmer aus Calvia war das so. Sie hat meinen Blog entdeckt und mir von ihrem Projekt „Alalma“ in Calvia erzählt. Das Alalma soll ein Zentrum für alternative Therapien und kreative Psychologie sein. Hörte sich spannend an … also bin ich hin.
Mein Besuch im Alalma in Calvia
Es ist ein sonniger, aber windiger Tag in diesem Frühjahr, als ich mein Auto an den engen Straßen der Gemeinde Calvia parke und mich auf die Suche nach Ursulas Studio mache. Die Mallorquiner am Straßenrand wissen tatsächlich, wo ich sie finden kann. Kein Wunder, nach 27 Jahren ist Ursula Teil des Dorfes Calvia geworden.
Ich finde das Eingangsschild, laufe durch einen langen, schmalen Eingang und stehe vor der frisch renovierten Tür von Alalma. Ich klopfe, trete ein und platze mitten in eine Meditation. BINGO. Ich gehe lieber nochmal raus und mache stattdessen Fotos von der schönen Umgebung.
Das Alalma ist in einem wunderschönen, alten Steinhaus untergebracht.
„Wir sind in einer alten Bäckerei. Das ist total stimmungsvoll.“, hatte Ursula mir schon am Telefon verraten und sie sollte Recht behalten. Als die Mediation zu Ende ist, macht mir Ursula strahlend die Tür auf und bittet mich herein. Sie ist fröhlich bunt angezogen, bewegt sich ein bisschen so als würde sie schweben und strahlt eine Entspanntheit aus, die ich auch gerne dauerhaft hätte.
Kaum ging die Tür zu ihrem Studio auf, war es, als wäre ich zuhause.
Es ist muckelig warm und gemütlich. Es hängen farbenfrohe Bilder an der Wand und in der Ecke unterhalten sich die gerade noch meditierenden Damen angeregt auf ihren pastellfarbenen Yogamatten. Ursula bietet mir einen Tee an und stellt mir die guten Biokekse und etwas dunkle Schokolade vor die Nase. Damit war klar: Hier bleib ich gerne. Ich fühle mich wie an einem Ort des Friedens, der Liebe und der Entspannung.
Ursula Agnes Kretschmer – die Seele von Alalma
Der erste Blick in die offenen und herzlichen Augen von dieser spannenden Frau verraten mir gleich: Wir zwei werden uns gut verstehen. Das hat einen großen Nachteil: Ich gerate mächtig ins Plaudern und erzähle der dreifachen Mutter erstmal meine halbe Lebensgeschichte. Zum Glück fallen mir zwischendurch dann aber auch meine Fragen wieder ein und so setzt sich das Puzzle langsam zusammen.
Ursulas Weg nach Mallorca
„Als ich vor 27 Jahren nach Mallorca gekommen bin, habe ich mich gleich verliebt. In einen Mann. Ich bin dann zwar nochmal nach Stuttgart zurück, aber dann relativ schnell wiedergekommen.“, erzählt mir die brünette Frau und ihre grünen Augen funkeln. Alle drei Kinder wurden auf Mallorca geboren. „Sie haben auch nie Deutsch gelernt.“, sagt Ursula. „Ich wollte nicht, dass sie sich als Außenseiter fühlen. So wie ich mich damals wahrscheinlich noch gefühlt habe.“, erklärt sie mir. Zuhause wird nur spanisch gesprochen oder Mallorquin. Beides beherrscht Ursula in Perfektion und ohne irgendeinen Akzent.
Alalma heißt „zur Seele“
Jahrelang hat sie im Einzelhandel gearbeitet. Hatte ein Sportgeschäft und einen Bio-Backservice für Kuchen und Brot. Nebenbei bot sie schon immer Meditationen zu Hause an. Doch dann kam irgendwann der Burn-out. „Ich habe einfach alles sein lassen und hab ganz viel gemalt.“, erinnert sich Ursula an diese schwere Zeit. „Ich musste meinen ganz eigenen Weg finden.“ Als im November 2014 dann ein Bekannter die alte Backstube renovierte und ihr anbot sie zu mieten, hat sie nicht nein gesagt. „Ich wollte etwas entstehen lassen. Und tatsächlich es kommt, wie es kommen muss. Eins ergibt sich nach dem anderen.“, erinnert sich Ursula, während wir vor dem eisernen Kamin sitzen und Tee trinken.
„Erst habe ich meine Meditationsleute und die Intuitiven Malkurse von zuhause hierher geholt. Dann habe ich angefangen Meditation für Kinder und Beratung für Hochsensible anzubieten.“ Etwas später kam noch eine Freundin dazu, die psychologische Beratung macht. Außerdem bietet die Kollegin Bachblütentherapie an. Während Ursula auch mit Engelkarten arbeitet.
Besonders faszinieren mich ihre Bewusstseinskurse für Kinder.
Mindestens einmal im Monat kommen die Kinder für 3 Stunden zu Ursula ins Alalma und dann wir gebastelt, Atemtechniken geübt und gemeinsam gegessen. Ganz unterschiedliche Dinge, die den Kindern dabei helfen bewusster zu leben. „Die Kinder lieben das. Die sind ganz begeistert.“, lacht Ursula und ich kann in ihren Augen sehen, wie das Kind in ihr vor Freude hüpft.
„Kinder sollten lernen, dass das, was in dir passiert ganz viel mit dem zu tun hat, was du fühlst und was du denkst. Das lernen sie hier bei mir.“ Ich nicke nur und denke mir, dass es vielen Erwachsenen gut tun würde das zu lernen.
Im Alalma fühle ich mich zuhause
Stundenlang sitzen wir beieinander und reden über Achtsamkeit, verlorenen Körperbezug und Mütter, die sich dringend mal eine Stunde Zeit für ihre Kinder nehmen müssten. Wir entdecken viele Gemeinsamkeiten und je länger ich hier sitze, umso mehr fühle ich mich zuhause. „Das geht hier allen so.“, sagt Ursula lachend und ich glaube ihr. Ich freue mich, dass sie mich zu intuitivem Malen einlädt und gucke mir dabei ihre selbstgemalten Bilder an.
„Es kam einmal ein Mann zu mir und sagte: Mal doch mal meine Seele! Und ohne nachzudenken, sagte ich o.k. Als ich dann vor dem leeren Blatt stand dachte ich: Oh Gott, oh Gott, was habe ich da gemacht. Ich kann doch nicht die Seele von dem Mann malen. Aber es ging. Er hat sich das Bild hinterher angeguckt und war sehr zufrieden.“, sagt Ursula, während sie meinem Blick auf die vielen bunten Gemälde folgt. „Alle Bilder, die ich male sind Gefühle oder bestimmte Emotionen. Sie entstehen aus der Intuition. Also dem Fühlen … also nicht aus dem rationalen Denken. Einige meiner Bilder werden jetzt gerade zu einem Kartenset verarbeitet.“ Ich nicke, denn die Bilder haben alle eine besondere Energie und transportieren ein Gefühl.
Kann wirklich jeder malen?
Ich überlege, ob ich das wohl könnte. Ohne es ausgesprochen zu haben, antwortet Ursula mir: „Wenn man in sich hineinfühlt, dann kommen Farben hoch und dann kommt die Kreativität ganz von alleine. Und die Bilder werden alle immer ganz toll.“
Sie sieht es nicht unbedingt als ihre Aufgabe die Bilder dann zu analysieren, wenngleich wir, als ich dann ein paar Tage später beim intuitiven Mal-Workshop dabei sein durfte, hinterher doch kurz über mein Kunstwerk gesprochen haben.
Tiefe Einblicke in die Seele
Ich überlege, ob ich für den intuitiven Malkurs nochmal nach Calvia fahre. Ursula lacht darüber und sagt: „Ja, man wird Insel-Blöd. Da soll man nur einmal kurz nach Alcudia fahren und denkt: Gott ist das weit weg.“ Wir müssen lachen. So ist das auf Mallorca, ja. Die Welt wird kleiner. Aber dafür umso schöner.
„Ich brauche aber auch gar nicht viel mehr als mein Dorf.“, fügt Urusla hinzu „Ich liebe Ruhe, ich brauch keinen Rummel … ich liebe Calvia. Obwohl die Leute hier sehr klassisch eingefahren sind.“, sagt die 47-jährige und zwinkert.
Was liebst du an Mallorca ganz besonders?
Ich muss ihr diese obligatorische Frage stellen und sie antwortet mir genauso, wie ich es vermutet habe: „Alles was authentisch ist. Déià zum Beispiel. Außerdem ist Mallorca eine bunte Mischung an Menschen. Es ist auch eine große Herausforderung hier zu leben. Im täglichen Leben ist es wirklich nicht leicht, trotzdem gibt es hier so eine gewisse Leichtigkeit. Eine Grundstimmung, die ich aus der Heimat meiner Mutter – dem Allgäu – kenne.“
Vielleicht ist das ja ihr Geheimnis … in 27 Jahren auf der Insel hat sie die Leichtigkeit in sich aufgesogen und strahlt diese jetzt aus jeder Pore heraus. Eine tolle Frau! Eine Frau, die ihre Träume lebt – gegen alle Widerstände.
Und der Malkurs? Intuitives Malen – wie war´s?
Mein Gott war das herrlich: Mit den Fingern in die Farbe und dann einfach los! Nicht denken, nicht planen, nichts schön machen wollen. Einfach atmen und machen. Wunderbar. Befreit von Zwängen und Ansprüchen – einfach aus der Seele heraus. Für mich besser, als jede herkömmliche Therapie. Kann ich nur empfehlen!
Hier seht ihr mein erstes Werk. Es werden weitere folgen ;-) Für die Möglichkeit und die Anleitung zum intuitiven Malen und natürlich für das Interview danke ich Ursula von ganzem Herzen.
Wer jetzt denkt: Ich will auch!!!
Wer sich für Ursulas dreisprachige Angebote interessiert – findet sie hier bei Facebook oder kann sie kontaktieren
über +34 645 828054 (Deutsch, Englisch, Spanisch)
Vielleicht interessierst du dich ja auch für Mandala malen. Workshops finden regelmäßig im Alalma in Calvia statt.
Und?
Wäre das etwas für dich?
Oder kennst du Ursula schon und möchtest uns von deinem Erlebnis im Alalma erzählen?!
Das hört sich echt toll an! Und malen kann wirklich jeder und mach soviel Spass und entspannt ?
Ganz genau!!!
Vielleicht machen wir ja mal einen Malsession zusammen!!!
Mir ging es so ähnlich mit dem „stolpern“.
Über Facebook ist mir die Seite von Ursula buchstäblich in die Arme gefallen.
Über mehrere Monate verfolgte ich fasziniert die Aktivitäten, die im Alalma-Zentrum stattfinden bis ich mich endlich getraut habe Ursula anzuschreiben, um sie persönlich zu treffen.
Eigentlich lebe ich in Deutschland in der Nähe von Köln/Bonn, bin jedoch des Öfteren auf der Insel.
Ende März war es dann soweit, dass ich Ursula in Alalma besuchten konnte.
Es ist ein sehr besonderer Platz und Ursula eine besondere, faszinierende und außergewöhnliche Frau.
Über die Bewusstseinkurse für Kinder – die ich ebenso für Kinder in Deutschland anbiete – haben wir direkt eine gemeinsame Gesprächsgrundlage gefunden aber nicht nur über dieses Thema fühlten wir uns direkt verbunden.
JA, Ursula mit Alalma ist im wahrsten Sinne des Wortes ein „Insel-Schatz“!!!!
<3
wunderbar… wieder einmal schreibst du, als wäre man mit dir vor Ort.
Sieht in der Tat sehr gemütlich aus… und die Bilder sind sehr stimmungsvoll getroffen.
Macht Spaß dir zu folgen.
Danke schön Carly!!! :-)
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