Eine Tour der essbaren Pflanzen auf Mallorca mitzumachen, war schon lange ein Traum von mir. Denn am Wegesrand gibt es mehr zu essen als man so denkt! Aber welche Pflanzen kann man wirklich essen und welche bringen einen um?
Ihr erinnert euch vielleicht vor gefühlten 1000 Jahren habe ich mal einen Beitrag über Pep aus Santa Maria und die Kräuterwanderung mit ihm veröffentlicht. Jetzt wird es Zeit für eine Neuauflage. Denn jetzt gibt es eine Tour der essbaren Pflanzen auf Mallorca: Auf Deutsch, Englisch, Spanisch und sogar Mallorquin macht Uta Gritschke ihre Touren und Mallorca Talks war mitten in der Kräuter-Saison dabei.
Anreise zur Tour der essbaren Pflanzen auf Mallorca
Endlich wieder auf Mallorca. Puh – das war eine lange Durststrecke. Bei sonnigstem Frühlingswetter ging es ab ins Inland nach Binissalem. Mit dem Auto sind es von Palma eine gute halbe Stunde (vorausgesetzt man verfährt sich nicht auf den letzten Metern im Ort bei der Suche nach dem Bahnhof!). Wer mit dem Zug führt, ist vom Plaça España eine knappe Stunde unterwegs und zahlt unter 4 Euro für die Hin- und Rückfahrt.
Treffpunkt für die Tour der essbaren Pflanzen auf Mallorca ist der Bahnhof im hübschen Örtchen Binissalem, wo ich übrigens vor langer Zeit eine der tollsten Aktivitäten überhaupt auf Mallorca entdeckt habe.
Uta zeigt die essbaren Pflanzen auf Mallorca
Uta Gritschke hatte eigentlich einen Spirituosenhandel „Sa Sifoneria d´es casc antic“ – in Palmas Altstadt, doch dann kam Corona und im Juni 2020 wurde schnell klar: Kunden kommen in ihren kleinen Laden so schnell keine mehr. Schwere Zeiten für alle. Auch für die Auswanderin.
Uta hatte schon seit vielen Jahren ein Faibel für Pflanzen, Wildkräuter und Essbares aus der Natur. Für Freunde bot sie manchmal Kräutertouren an. Also machte sie aus ihrem Hobby kurzer Hand einen „neuen Job“.
Mehr als eine Kräuterwanderungen
Die Kräuter und Wildpflanzen auf Mallorca faszinierend die gebürtige Münsteranerin schon seit vielen Jahren. „Angefangen hat es mit den Eltern meines mallorquinischen Ex-Freundes. Die kamen vom Festland und dort aß man noch deutlich mehr Wildkräuter regelmäßig direkt aus dem Garten oder vom Wegesrand.“ Die Mutter zeigt ihr damals die ersten essbaren Pflanzen und Utas Leidenschaft für essbare Pflanzen war geboren.
Heute nimmt die fröhliche Wahl-Mallorquinerin Interessierte mit auf eine Tour von ca. 2 bis 2,5 Stunden rund um den Ort Binissalem. Für 15 Euro darf jeden Samstag (im Winter und Frühjahr) um 11.15 Uhr am Bahnhof von Binissalem jeder mitgehen, der möchte. Eine Voranmeldung über ihre Internetseite oder per Telefon (Whatsapp über +34 667 974 066) ist immer eine gute Idee.
Auf der Tour der essbaren Pflanzen auf Mallorca sind die Kräuter nicht das Hauptaugenmerk. Hauptsächlich zeigt Uta uns richtiges Wildgemüse. Doch sie zeigt uns nicht nur Gemüse und Kräuter, die fast überall auf der Insel einfach so wachsen, sondern auch die Gewächse, die man besser nicht essen sollte.
Achtung: Giftig!
„Der Aaronstab beispielsweise ist leicht zu verwechseln mit wildem Mangold oder dem Venusnabel. Es ist wirklich wichtig, dass man bevor man anfängt zu pflücken und zu essen sicher weiß, was man da vor sich hat!“ betont Uta immer wieder.
Den giftigen gemeinen Krumstab aus der Familie der Aaronstabgewächse erkennt man am besten am Blattansatz. Sie sehen pfeilförmig aus.
Essbares auf der Tour rund um Binissalem
Die Touren sind für Uta in vielerlei Hinsicht wichtig geworden. Nicht nur, dass sie sich so trotz Corona-Krise über Wasser hält, nein, sie verpflegt sich durchaus auch selbst mit wildem Spargel, wildem Mangold, Wasabikraut, Speisechrysanthemen, Pferdeeppich, oder leckerem Sauerklee.
Uta sammelt ihre essbaren Pflanzen auf Mallorca natürlich zum regelmäßigen Verzehr nicht an starkbefahrenen Straßen oder dort wo gerne die Hunde hinmachen. Sie empfiehlt auch immer wieder nur das zu nehmen, was man gerade braucht und die Pflanze verkraften kann.
Bei unserer Tour waren beispielsweise die sehr wasserhaltig und erfrischenden Venusnabel noch so klein und jung, dass wir sie uns zwar angeschaut, aber nicht probiert haben.
„Wer von einer Malve alle Blüten abmacht und die Triebspitzen abbricht, der tut der Pflanze keine Gefallen und sich selbst langfristig auch nicht.“ erklärt Uta während der Tour direkt auf einem Schotterplatz neben dem Bahnhofsgebäude.
Von der Hand in den Mund
Gut 30 Pflanzen bzw. Gemüse und Kräuter hat Uta uns bei der Tour der essbaren Pflanzen auf Mallorca vorgestellt. Ein schöner Start in die Welt der kostenlosen Nahrungsbeschaffung, aber auch eine Menge Informationen, die es erst einmal zu verarbeiten gilt. Mental wie kulinarisch. Mit einer kleinen Tüte haben wir alle kräftig gesammelt und werden die Pflanzen zuhause in den nächsten Salat oder das nächste Abendessen einbauen.
Auf jeden Fall ist die Tour eine Empfehlung für alle, die sich für essbares Pflanzen auf Mallorca interessieren oder gerne mehr kostenlos, aber nährstoffreich und gesund leben möchten.
Ich finde – Utas Tour der essbaren Pflanzen auf Mallorca sind definitiv ein wahrer Schatz der Insel!
Mehr Infos zu Uta und ihren Touren findest du hier: https://mywildgreens.com/
Nicht giftig – der Pferdeeppich 
Sehr giftig! Im Zweifel: Finger weg! 
Schon eine kleine Dosis kann tödlich sein. 
Borretsch kennt man auch aus Deutschland! 
Wiesen-Storchenschnabel – alles lecker! 
Danke für den tollen Spaziergang Uta. Du und Dein Wissen um die Natur sind eine echte Bereicherung für Mallorca.
Herzlichen Dank, liebe Barbara, für diesen tollen Beitrag über meine Kräuterspaziergänge :)). Es hat mir viel Spass gemacht, euch am Samstag mit der so vielfältigen Welt des Wildgemüses bekannt zu machen. Auf ein baldiges Wiedersehen! Und an alle die auch mal mitkommen möchten ins (essbare) Grüne: Ich freue mich auf euch!