Diese Jahreszeit ist ja bekanntlich die besinnliche Zeit. Zeit für Gedanken zur Weihnachtszeit. Ich blicke zurück über das was im vergangenen Jahr so alles passiert ist.
Ein kleiner, sehr privater Einblick in das, was ich 2014 unter anderem erlebt habe.
Ich denke in diesen Tagen viel an meine Freundin Toanya.
Jetzt ist es ein halbes Jahr her, dass sie mich auf Mallorca besucht hat.
Toanya kommt aus Trinidad und Tobago. Sie ist 43 und ich habe sie 2012 in Miami bei einem NLP-Kurs kennen gelernt. Toanya hatte damals eine dicke Beule an ihrer Brust, die mich sehr beunruhigt hat – sie aber überhaupt nicht. Ende 2013 – am Tag nach dem wir meine Freundin Nicki zu Grabe getragen haben, bekam ich einen Skype-Anruf von Toanya.
Sie hat Brustkrebs diagnostiziert bekommen.
Statt in Verzweiflung zu versinken hat Toanya angefangen davon zu erzählen, wie sie wieder gesund wird. Sie würde eine Überlebende sein! Erst sah es nicht danach aus, der Tumor war sehr groß. Zu groß. Und alles schien, als hätte Toanya zu lange gewartet. Aber diese unglaubliche Frau schmiedete Pläne. Während sie noch mit der Chemo kämpfte, plante sie ihre erste Europareise. Erst Deutschland, dann Holland, Belgien, Frankreich, dann natürlich Mallorca, Italien und Ireland.
Für diese Reise unterbrachen die Ärzte die Chemotherapie.
Sie soll sich das ruhig nochmal angucken, sagten sie ihr. Jeder andere hätte das als Todesurteil interpretiert, nicht aber Toanya.
Im Juni war sie also mit ihrem Mann Shazam auf Mallorca. Zu dem Zeitpunkt hatte sich schon viele schöne Orte in Europa gesehen. Aber zum ersten Mal hörte ich sie sagen:
„Hier könnte ich leben!“
Wir hatten eine tolle Zeit und viele unvergessliche Momente.
Jetzt ist wieder ein halbes Jahr vergangen und Toanya hat langsam schon wieder Haare auf dem Kopf. Sie hat es ihren Ärzten bewiesen. Sie lebt noch und sie zieht ihre ganz persönliche Bilanz aus der Krankheit.
„Der Krebs hat mir dabei geholfen langsamer zu werden. Gleichzeitig bin ich aber viel schneller gewachsen. Ich habe gelernt, dass alles seine Zeit hat. Ich jage nichts und niemandem mehr hinterher. Wenn es gerade nicht geht, dann eben nicht.“
Diese Aussage schwirrt mir gerade jetzt zur Weihnachtszeit immer wieder durch den Kopf. Sie hat so Recht.
Wir sollten alle mehr im JETZT und HIER leben und die Dinge, die wir wirklich nicht ändern können, einfach hinnehmen.
Öfter mal: „Dann eben nicht“ sagen oder denken.
Wir jagen so vielen weltlichen, materiellen Dingen hinterher. Wenn dann z.B. eine Krankheit die Notbremse zieht – dann zeigt sich was wirklich wichtig ist. Alles verändert sich – vor allem die Gedanken!
Ich durfte diesen Prozess nun schon mehrfach miterleben und habe daraus viel gelernt. Trotzdem verschlingt auch mich der Alltag immer wieder … dann sind es Momente wie Weihnachten, die mir dabei helfen nochmal innen zu halten und bewusst wieder einen Schritt zurück zu machen.
Heute mache ich ihn. Lehne mich zurück. Und bin dankbar für die vielen tollen Dinge, die ich 2014 erleben durfte. Für die Menschen, die ich kennen lernen/ noch besser kennen lernen durfte und die Momente, die wir gemeinsam hatten. Und wenn Du das hier liest und Du bist einer von ihnen – dann fühl dich von Herzen gedrückt!
Für mich war der Start meines „Mallorca talks“-Blogs ein großer Schritt in die richtige Richtung. Ja und da DU diese Zeilen gerade liest, bist auch DU ein Teil davon. Dafür danke ich Dir!
Und wenn Du Lust hast, dann lade ich Dich ein, doch auch für ein paar Sekunden inne zu halten und zu überlegen, was in deinem Leben wirklich wichtig ist.
Und in 2015 machst du dann „einfach“ mehr davon!
Ich werde genau das tun!
Ein gesegnetes Weihnachtsfest wünscht Dir
Barbara