Ein wahrer Schatz Mallorcas: die Insel Cabrera
Ich bin heute mit Miguel McMinn am Hafen Colonia Sant Jordi verabredet. Der große grauhaarige Spanier mit den schottischen Wurzeln arbeitet für „Excursions a Cabrera„, eine von nur zwei Firmen, die die Insel Cabrera südlich von Mallorca ansteuern.

Der Mitt-Fünfziger mit den braunen Augen ist heute mein Guide für Mallorcas kleine Nachbarinsel, die vor gerade mal 10.000 Jahren noch mit Mallorca verbunden war.
„Der Meeresspiegel war damals so circa 40 Meter niedriger als heute.“ erklärt mir Miguel und der Biologe in ihm kommt zu Vorschein.

„Eine Sandbank führte von der Spitze von Ses Salines bis nach Cabrera. Deshalb ist die Flora und Fauna dort so erhalten geblieben, wie sie es vor Tausenden von Jahren auch auf Mallorca war, bevor der Mensch hier in die Natur eingegriffen und zum Beispiel durch die Einführung von Schlangen das komplette Ökosystem verändert hat.“ erzählt mir Miguel.
Gemeinsam mit gut 35 anderen Gästen warten wir auf das Schnellboot, das uns die 5 Seemeilen (ca. 10 Kilometer) übersetzen soll. Als es um kurz nach 11 endlich los geht, ist das Wetter perfekt.

Uns erwartet eine 40 minütige Überfahrt mit dem Boot auf die Insel Cabrera
„Eigentlich ist jetzt die beste Saison um Cabrera zu besuchen.“ sagt Miguel während er mit seinem Fernglas nach Vögeln Ausschau hält. März, April und Mai ist Hauptsaison für den qualitativen Tourismus: die Naturfreunde und Menschen, die mit einem Ort wie der Insel Cabrera mehr verbinden als nur einen einsamen Strand einer (fast) unbewohnten Insel.

Während der recht schnellen Fahrt erklärt mir Miguel etwas mehr über dieses Juwel der Balearen.
Eigentlich ist Cabrera nämlich gar keine Insel, sondern ein insgesamt 19 mehr oder weniger große Inseln umfassendes Archipel. Während die Gewässer zwischen Mallorca und Cabrera relativ flach sind, fällt der Meeresboden kurz unter der Insel auf über 2000 Meter ab. Damit sind Großfisch wie Delfine und kleinere Wale hier oft zusehen.

Während in der Ferne die Inselgruppen auftauchen, haben die Mitreisenden mächtig Spaß mit dem stärker werdenden Seegang. (Seekrank ist aber niemand geworden!)
Das Archipel von Cabrera
Kaum am Archipel angekommen, komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus: So eindrucksvoll und schön ist diese Küste. Am liebsten wäre ich jetzt erst einmal mit dem Boot um die ganze Inselgruppe gefahren, aber ich habe mich für die „Classic Tour“ entschieden, die nur zwei der spektakulären Höhlen entlang der Küste anfährt.
Die blaue Grotte (La Cova Blava) auf dem Rückweg – die übrigens der kompletten Reisegruppe ein lautes „ohhhh-Staunen“ entlockte – schimmert in unglaublichem Curaçao-Blau. Auf dem Hinweg halten wir an einer kleineren Grotte anhand derer Miguel mir die unterschiedlichen Meeresspiegelstände zeigen konnte.
Wir fahren in den großen kesselförmigen Naturhafen von Cabrera ein. Sofort legt sich der Wind und das Wasser wird ruhig.

Pro Tag dürfen maximal 300 Menschen auf die kleine Inselgruppe. Auch die Anzahl der Boote ist auf 50 begrenzt. Damit die Schiffe nicht ankern müssen und damit die sensible Unterwasserwelt gefährden, gibt es in dem wunderbaren natürlichen Hafen Bojen an denen die Schiffe festmachen und dann auch übernachten können.

Ich bin bereits jetzt völlig verzaubert von diesem besonderen Ort.
Wir sind mittlerweile angekommen. Am Anleger stehen ein paar Häuschen. Die für die etwa 30 hier arbeitenden Menschen vom Nationalpark, der Guardia Civil und der kleinen Bar auf der Insel gedacht sind.
Wer hier arbeitet, muss echt für die Einsamkeit geboren sein. „Meistens sind die Mitarbeiter eine Woche auf der Insel und dürfen dann für eine Woche nach Hause.“ erzählt Miguel, der als Tourguide zu denen gehört, die die Insel jeden Tag wieder verlassen.

Die beiden „Guides“, die einen im Park begrüßen, erklären kurz auf Spanisch und Englisch was man alles im Nationalpark nicht darf. Das es im Informationszentrum weitere Flyer über Cabrera gibt und das es sich auch durchaus lohnt vorsichtig nachzufragen, ob denn eventuell einer der Guides mit auf Tour gehen würde, dass habe ich in der kurzen Ansprache leider nicht erfahren. (Es gibt vor Ort wohl einige Ranger, die sich freuen, wenn sie ihr Büro verlassen dürfen, um eine Gruppe zu begleiten. Andere wiederum sagen, sie haben keine Zeit das „Office“ zu verlassen. Deshalb hier wieder mein Tipp: lieber vorher schon um einen Guide kümmern, als hinterher dumm aus der Wäsche gucken!)

Die Ankunft auf der Insel Cabrera
Bei Ankunft erfährt der meist spontan-entschlossene Cabrera-Gast dann außerdem, dass drei von acht Wegen auf der Insel ohne Guide bewandert werden dürfen. Für die spannendere, längere 3-4 Stunden Tour zum Leuchtturm Faro de l`Enciola ist leider aufgrund des aktuellen Boots-Abfahrtsplanes keine Zeit.
Die beiden kurzen Touren sind einmal ein 15 min. Weg zum Castell de Cabrera und ein etwas längerer Marsch zum Museum „Es Celler“ hinter dem so heiß angepriesenen Strand. Das es dort auch noch einen wirklich hübsch angelegten botanischen Garten gibt, der selbst dann offen ist, wenn das Museum aufgrund der sonderbaren Öffnungszeiten (zumindest bei meinem Besuch) geschlossen ist – sagt einem auch niemand.

Wieso wirbt bzw. spricht keiner über diese echten Highlights für Ornithologen zum Beispiel? Oder für Biologen und Botaniker?
Es gibt dort Pflanzen, die es wirklich nur auf Cabrera wachsen. Das scheint bloß niemand zu wissen. Woher auch?!
„Außerdem haben wir hier z.B. die Balearengrasmücke – ein Vogel sonst nirgendwo auf der Welt vorkommt! Das sind die echten Schätze dieser Insel“ sagt Miguel und strahlt über das ganze Gesicht. Das Problem ist also neben der relativ teuren Überfahrt – 45 Euro für Erwachsene/ 27 Euro für Kinder – das der Gast gar nicht erfährt, was die Insel alles Tolles zu bieten hat.
Da wir heute defacto auf der Insel gerade mal 2 ½ bis 3 Stunden Aufenthalt haben, entscheiden wir uns dafür die beiden kurzen Touren in Hafennähe zu erkunden.
Der Weg zum Castell de Cabrera
Der Aufstieg zum Castell de Cabrera ist zwar kurz, sollte aber wirklich NUR mit gutem Schuhwerk gemacht werden! Der ist wirklich SUPER RUTSCHIG.
„Eine Dame wurde heute Morgen gerade mit dem Helikopter ausgeflogen, weil sie sich beim runter laufen die Beine gebrochen hatte.“ weiß Miguel und guckt dabei auf meine Schuhe.

Der Aufstieg ist weiter kein Problem selbst für Ungeübte. Mir tut nur das Mädel mit den Flip-Flops leid, die am Arm ihre Freundes versucht den Weg nach unten zu schaffen. Am Castell angekommen treffen wir auf eine lustige Reisegruppe. „Viel Spaß mit der Treppe“ sagt einer und klopft mir dabei lachend auf die Schulter.
Ja – für leibesfüllige Menschen ist diese Wendeltreppe NICHT geeignet. Die Treppe ist derart eng, dass ich mit meinem Rucksack bald stecken geblieben wäre. Aber der Ausblick entlohnt für die kurze Wendeltreppen-Quetsch-Partie. (Liebe klaustrophobisch veranlagte Menschen: es lohnt sich wirklich! Und die Treppe ist auch nicht sehr lang! Ruft aber vorher mal hoch, ob euch auch wirklich niemand entgegen kommt.)
Auf dem Dach der kleinen Einraum-Festung angekommen, liegt einem die Welt zu Füßen. Atemberaubend schön ist es dort oben. Der Rundumblick ist phantastisch und bei klarer Sicht ist es sogar möglich von dort oben bis nach Ibiza zu gucken. Wirklich alt ist dieses Mini-Castell nicht. Obwohl es 1410 erstmals erwähnt wurde, weiß man heute, dass es danach gleich mehrfach zerstört und wieder aufgebaut wurde.
„Vermutlich stammt diese Konstruktion aus dem 17. oder 18. Jahrhundert.“ erklärt mir Miguel während wir vorsichtig den Geröll-Weg herunterschliddern.
Die Tour zum Museum „Es Celler“
Der zweite Weg führt auf der staubigen „Strasse“ an dem seit April geöffneten kleinen 24 Betten-Hostal entlang zu der zweiten offiziellen Touristenattraktion: dem Museum. „Es Celler“ stellt Exponate wie Keramik und phönizische Amphoren aus. Auf den drei Etagen werden aber auch ganz normale Alltagsgegenstände der Menschen aus dem 19. und 20. Jahrhundert wie Fischernetze, Körbe und Geräte für die Feldarbeit gezeigt. „Celler“ bedeutet auf Katalanisch übrigens Weinkeller. Denn einst hat ein einheimischer Bauer versucht hier Wein anzubauen. „Das hat aber nicht so richtig gut funktioniert. Das Frischwasser reicht nicht aus, um Wein anzubauen.“ erklärt mir Miguel.
Ich habe das Museum leider nicht von innen gesehen. Es war zu (Öffnungszeiten am besten direkt bei Ankunft erfragen!). Aber gut. Danke Miguel war der Besuch im botanischen Garten trotzdem interessant und lehrreich.

„Die Paeonia Cambessedesii (zu deutsch: Balearen-Pfingstrose) blüht zurzeit. Das ist etwas ganz besonders. Und ich hoffe, dass die Gärtner hier nicht meine Caespitosas (Eine Unterart einer Färberröte-Art) kaputt gemacht haben. Die Pflanzen sehen so unspektakulär aus, aber sie sind etwas ganz besonderes, denn die kommt ausschließlich auf Cabrera vor!“ erklärt mir der Biologe.

Auf dem Weg zurück kommt der Besucher an dem berühmten „verlassenen Badestrand“ vorbei. Das Wasser ist der Hammer. Kristallklar schimmert es in allen Farben und lockt die Wasserraten ins zurzeit noch recht kühle Nass. Der relativ kleine und im Verhältnis zum Es Trenc recht einfache Strand ist das einzige „Lockmittel“ für die zahlenden Gäste. Gut – zum Schnorcheln ist die Gegend hier sicher ein Traum, aber mal ganz ehrlich: Dafür sind die 45 Euro eigentlich zu teuer!
Was nicht heißen soll, dass ein Ausflug sich nicht lohnen würde! Im Gegenteil… allerdings unter einem anderen Aspekt und mit einer anderen Erwartungshaltung.
Dieses Naturschutzgebiet ist einzigartig und einige Menschen wie Miguel McMinn versuchen dieses Pfund der kleinen Insel etwas herauszuarbeiten. Egal ob es die archeologischen Ausgrabungstätten der ersten Besiedlungen aus der Römerzeit sind, die zahlreichen geschichtsträchtigen Denkmäler oder Tipps, wo doch noch ein schöner, nicht mit schlecht-informierten Touristen überlaufener Badestrand ist: nur mit Guide erfährt man all diese spannenden Dinge über die Insel Cabrera.

Mein Tipp für einen Tagesausflug die Insel Cabrera:
Unbedingt gut vorbereitet und mit einer vorher organisierten Begleitung wie Miguel eine Tour über die Insel machen. Mit guten Schuhen, mit viel Wasser (es gibt dort keinen Supermarkt oder Kiosk!), mit Kopfschutz (wenig Schatten auf der Insel!), mit Sonnencreme und bewaffnet mit einer Kamera und am besten auch einem Fernglas (das kann man sich übrigens auch für 5 Euro am Ticketoffice von Excurisons a Cabrera ausleihen, wenn man danach fragt!).

Die Wanderung entlang der Küste zur Cala Santa Maria beispielsweise soll traumhaft sein. Miguel hat mir soviel davon vorgeschwärmt, dass allein diese Route für mich ein Grund ist Cabrera trotz der saftigen Ticketpreise irgendwann noch einmal zu besuchen.

Auf Cabrera gibt es über 400 verschiedene Arten von Tieren zu bewundern – viele die sich nur auf der Durchreise befinden, andere die es nur auf den Balearen gibt. „Wenn die Zugvögel hier das erste Mal auf Land treffen nach ihrer langen Reise, dann hat man manchmal das Gefühl in Alfred Hitchcocks „Die Vögeln“ zu sein.“ berichtet Miguel und ich spüre seine Begeisterung. Die Schönheit der einzelnen Spezien, ihre Besonderheiten und zum Teil spannenden Geschichten erfährt man allerdings nur mit einem Guide.

Für den Guide wird bei Excursiones a Cabrera übrigens der unbeschreiblich niedrige Aufpreis von 5 Euro angerechnet!
Die Regeln auf der Insel Cabrera
Da die meisten Wege auf Cabrera ja nun leider nicht öffentlich sind, sondern in Begleitung eines Guides bewandert werden dürfen, kann ich diese kleine Extra-Investition wirklich nur empfehlen. Der Guide sorgt dann dafür, dass die strengen Regeln des Parks auch eingehalten werden. So ist es zum Beispiel in einigen Buchten nicht erlaubt vom Landaus schwimmen zu gehen.

Auch Raucher haben es auf der Insel schwer, denn Rauchen ist strengstens verboten. Lediglich am Bootsanleger und am Hauptstrand sind Glimmstengel erlaubt. Außerdem gibt es keinen einzigen Mülleimer auf Cabrera: folglich MÜSSEN alle Besucher ihren Müll wieder mit nach Mallorca zurück nehmen.

Alleine bei unserer Tour haben wir 20 verschiedene Vogelarten gesehen bzw. gehört und wir haben uns noch nicht einmal angestrengt. Vom Gelbschnabel Sturmtaucher über Rohrweihen bis hin zur Mönchsgrasmücke … alles Tiere, die dem eingefleischten Biologen oder Vogelexperten das Herzlein höher schlagen lassen. Selbst mich als Vogel-Laie fasziniert die Vielfalt in diesem bereits 1991 eingerichteten Nationalpark. (Übrigens der erste Nationalpark Spaniens überhaupt!)

Wir laufen an duftenden Pflanzen vorbei. Alles blüht, immer wieder animiert uns Miguel die Pflanzen anzufassen und zu beschnuppern. Ich lerne das hier sogar die Eidechsen bei der Befruchtung der Blüten mithelfen und das die kleinen hier meist bläulich-schwarzen Eidechsen total auf Bananen stehen. Einige wilde Ölbäume, Phönizischer Wacholder, herrlich duftender Rosmarin und Zitronenklee bestimmen die Landschaft. Die Nase ist bei der Wanderung über die Insel immer mitgefordert.

Für mich ist Cabrera einer der wahren Schätze, die Mallorca zu bieten hat. Trotz der „langen Anreise“ und der vielen kleinen Ungereimtheiten in der Organisation der Touren.
Du willst das volle Programm – so machst du es richtig:
Wer nun wirklich die Insel Cabrera kennen lernen will, der nimmt sich am besten für 50 Euro die Nacht (in der Nebensaison. 60€ in der Hauptsaison) eines der sehr einfach gehalten Doppelzimmer in der Herberge und verbringt eine ganze Nacht auf der Insel. So bleibt genügend Zeit um mit dem Guide an beiden Tagen auf Tour zugehen.
Mein Fazit über die Insel Cabrera:
Ich hatte einen wunderbaren Aufenthalt auf Cabrera. Die Insel ist defintiv eine Reise wert!
Trotzdem drängen sich mir ein paar Fragen auf: Warum ist Cabrera doch so unbekannt? Warum wird Cabrera nicht ähnlich gut vermarktet wie beispielsweise die Insel „Dragonera“?
„Leider arbeiten die Tourismusbranche und die Umweltabteilungen der zuständigen Stellen auf Cabrera nicht besonders effektiv zusammen.“ versucht Miguel mir zu antworten. „Es gäbe sicherlich gute Möglichkeiten einen schonenden und vor allem qualitativ guten Tourismus hier aufzubauen.“ Es scheitert da allerdings an ganz einfachen Dingen: Gute Infos über das was einen auf der Insel erwartet gibt es entweder gar nicht, oder erst im Park – und das nur auf konkrete Nachfrage. Der Witz dabei ist: es gibt sie!

Ein weiterer Punkt, den ich nicht verstehe, ist warum die komplette „Werbe-Ausrichtung“ für die ehemalige Gefangeneninsel auf die „Hauptattraktion Strand“ ausgerichtet ist. Auf den ersten Blick kann ich sehen, dass die Natur hier das viel größere Pfund zum Wuchern wäre. Warum bekomme ich nach dem Besuch des für 18 Millionen Euro gebauten Besucherzentrums in Colonia Sant Jordi nicht die nötigen Infos in die Hand, damit mich die Lust packt mir die sagenhafte Natur dort auch in ECHT anzugucken?! Fragen die mir Miguel McMinn nur mit einem verlegenen Lächeln und einem Schulterzucken beantworten kann. Eigentlich schade.
Ach ja und wenn das Leben ein Wunschkonzert wäre:
Dann würde ich gerne noch einmal wiederkommen und rund um das im seichten Wasser gesunkene Boot herum tauchen! Überhaupt muss ein Tauchgang hier am Archipel der Oberknaller sein. Vielleicht habe ich ja das Glück, solche eine Tour irgendwann einmal machen zu können. Dann werdet ihr als erstes davon erfahren!!!

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Excursions a Cabrera, dass sie mir diesen Ausflug ermöglicht haben und mir Miguel McMinn als Tourguide zur Seite gestellt haben!

UND NOCH MEHR ÜBER DIE INSEL CABRERA
Mehr Fakten:
- Verwaltungsmäßig gehört Cabrera zur Balearenhauptstadt Palma de Mallorca
- Insgesamt hat die Inselgruppe eine Gesamtfläche von rund 16 km²
- Je nach Bootstyp dauert die Überfahrt von Colonia Sant Jordi nach Cabrera zwischen 40 und 75 Minuten
- Die Inselgruppe ist seit 1991 Nationalpark und ist auch Europäisches Vogelschutzgebiet.
- Cabrera wird auch die „Ziegeninsel“ genannt, obwohl es schon seit Jahren dort keine Ziegen mehr gibt, da die das sensible Ökosystem zerstören würden.
- Vom 1. bis zum 6. Jahrhundert nutzten die Römer die Insel. Sie waren es auch, die hier die Ziegen ansiedelten. So hatten sie immer etwas zu essen, wenn sie auf die Insel zurückkehrten, um einen Zwischenstop zu machen auf dem Weg nach Spanien oder Mallorca.
- Die Insel dienten Piraten jahrzehntelang als Schmuggelumschlagsplatz.
- Auch Franco nutzte die Insel um die deutschen U-Boot-Besatzungen heimlich mit Medizin zu versorgen.
- Zwischen 1809 und 1811- während des Unabhängigkeitskrieges gegen Napoleon – waren zeitweise geschätzte 9000 französische Kriegsgefangene auf Cabrera. Es überlebten damals nur vermutlich nur 3600. Genau Zahlen gibt es dazu nicht.
Telefonnummern und Links rund um das Thema Besuch auf Cabrera
Für Touren mit einem der Biologen nach Cabrera oder speziellen „Bird watching Touren“ mit dem Boot am besten anrufen unter +34 971 649 034 oder eine Email senden an info@excursionsacabrera.es
Für Buchung der Herberge auf der Insel Cabrera entweder im „Centro Visitantes de Cabrera“ vorbei gehen oder anrufen unter +34 971 65 62 82 oder eine Email schicken an
info@cvcabrera.es
Die aufgrund mangelnder Konkurrenzsituation für meine Begriffe zu hohen Preise für die unterschiedlichen Touren findest Du hier. Es gibt Vergünstigungen für Familien und große Gruppen ab 10 Personen. Ich denke nachfragen lohnt sich da auf jeden Fall.
Es fahren auch Boote von Porto Pedro Richtung Cabrera.
Allerdings fahren die nur vom 1. Mai bis zum 30. September
Reservierungen: Cruceros Llevant, Tel.: + 34 971 657 012
(Die Überfahrt dauert zwischen 1:15 – 1:30 Std.)
Infos für Privatboote
Wer mit dem eignen Boot nach Cabrera möchte, braucht Nerven, Spanischkenntnisse (!) und Zeit. Denn die Genehmigung für den Aufenthalt zu kommen ist gar nicht so einfach. Aufgrund der limierten Anzahl an Bojen wird empfohlen diese Genehmigungen einen Monat vorher zu beantragen. (Mittlerweile sind tagsüber 80 Boote erlaubt – aber übernachten können nur 50.)
Wer im Hafen von Cabrera ankern, benötigt eine spezielle Genehmigung der Militär-Regierung Comandancia de Marina.
ACHTUNG:
Auch Taucher die von ihrem eigenen Boot aus an einem der vier erlaubten Plätze tauchen gehen möchten, brauchen dafür eine Genehmigung! Diese kann man hier online bekommen.
Bald gibt es auf meinem Youtube Kanal auch ein Video zu meinem Ausflug – hast du den schon abonniert?
Ich liebe Cabrera! Wir sind im April 14 dort gewesen und wir wurden sehr freundlich begrüßt und gleich 2 Guides standen bereit! Das die Insel nicht so vermarktet wird, finde ich absolut richtig! Dort steht der Naturschutz an erster Stelle! Übrigens sieht es auf Cabrera in Sachen Fauna so karg aus, weil die früher dort lebenden Ziegen alles kahl gefressen haben!!! Informationen zu Cabrera hab ich mir übrigens vorher im Internet zusammen gesammelt!! Ist eben nicht so perfekt organisiert wie bei uns in Deutschland und genau deswegen liebe ich Mallorca und die Mallorquiner und lass mal 5 gerade sein!!
Die Überfahrt ist wirklich zu teuer, da wäre mein Tipp mit mehreren zusammen tun und ein Boot chartern! z.B. Unter Ancapi.es !! Und so wie Dir und mir geht es wohl vielen- Infiziert mit dem Cabrera Virus!! ❤️
Danke für Deinen fast perfekten Bericht, der sollte als Prospekt ausgelegt werden!!
Hallo Bettina,
wiedermal zeigt sich wie gut Du Mallorca kennst. Danke für den super Tipp mit dem Bootscharter! Das ist gerade in der Nebensaison tatsächlich eine günstige Alternative. Super!!! Solche Kommentare liebe ich :-D weiter so!!! ;-)
Sonnenverbrannte Grüße von
Barbara
Liebe Barbara,
und noch einmal: was für ein genialer Beitrag!
Da ist meiner klein und bescheiden dagegen, den ich vor knapp zwei jahren für die Gaceta Nautica (deutsche Ausgabe) geschrieben habe, aber hier ist zumindest nun der Link:
http://www.diarioderegatas.es/index.php?contenido_servicio_tabla=template_noticia_detalle&idnoticia=2573&col2_categoria=35
Liebe Grüsse, Bettina
Hallo Bettina,
danke für den Link .. und ich finde den überhaupt gar nicht bescheiden. Auch super informativ und so – halt etwas weniger Bilder ;-)
und so kriegen meine Leser wenigstens gleich den Mitbewerber auch vorgestellt! Und damit ist die Sache dann ja auch schon wieder rund.
Gell? ;-)
Liebe Grüße
Barbara
Ein geiler Beitrag. Sehr informativ und interessant. Die Bilder machen auf jeden Fall Lust auf mehr! Wir werden die Insel dieses Jahr auch noch besuchen. Das ist quasi ein Muss.
Freu mich auf Deine nächsten Stories :-)
sonnige Wochenendegrüße,
Sabine
Liebe Sabine,
danke dir!!! Guck, für Kommentare wie diesen mach ich mir die ganze Arbeit gerne! :-*
Ich freu mich sehr, dass dir der Beitrag gefallen hat!
Und ich hab eventuell eine richtig geile Idee – wie wir das mit dem Cabrera-Ausflug alle zusammen hinkriegen könnten!!!
Ist mir just HEUTE in die Hände gespielt worden ;-)
Auch euch ein schönes Wochenende!
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Babsi, danke für diesen Tipp!!! Der Tag auf Cabrera war definitiv der schönste in unserem Kurzurlaub. Wir haben gar keine großartige Tour oder Wanderung auf der Insel gemacht, sondern sind einfach nur an der Küste entlang bis zur hinteren der beiden Badebuchten gelaufen. Flirrende Hitze, türkisblaues Wasser, Zikaden und hunderte Eidechsen, die über den Weg rascheln – mehr brauche ich im Süden nicht. Am größeren Strand tobte leider gerade ein Schulausflug. Ist natürlich sehr begrüßenswert, wenn auch spanische Teenies die Naturschönheiten ihrer Heimat kennenlernen. Nur war halt… laut ;-) Aber die abgelegene hintere Bucht war einfach perfekt. Wir waren ganz allein dort, die einzigen Geräusche waren die Möwen und ein paar Raubvögel über uns. Gut, das Wasser war a…kalt (Anfang Mai halt), aber da muss man durch ;-) Einfach schön! An dem Tag, an dem wir gefahren sind, gab es übrigens nur eine noch 10 Euro teurere Tour, ‚exklusiv‘ hieß sie glaube ich, aber das haben wir nicht bereut. Man fährt dann nicht auf direktem Wege zu dem kleinen Hafen, sondern umrundet erst mit dem Boot die ganze Insel. Wenn man Bootsfahren liebt, ist das einfach grandios – hinstellen, und die Wellen genießen! Toller Trip!
Hallo Anne!
Das freut mich, dass ihr so eine schöne Zeit hattet! Ich finde die Insel auch jeden Euro wert ;-)
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