Natur, Action, eine neue Philosophie – Neuentdeckung eines alten Insel-Highlights dank Claudia!
Eigentlich wollte ich mich einfach nur mal wieder mit Claudia von fincas.de treffen … Sie schreibt einen tollen Blog über Mallorca und hat vor kurzem die Finca-Vermietung für Mallorca und Menorca von ihrem Vater übernommen – aber irgendwie haben wir unsere Terminkalender nicht übereinander bekommen. Dann sagt sie plötzlich zu mir:
„Also, wir wollen morgen in den Naturpark „La Reserva“ mit den Kindern.“
Bingo. Ich hatte schon vor Jahren vor, diese Finca mitten im Galatzó-Tal zu besuchen. Da mich die kritischen Stimmen deutscher Parkbesucher im Netz aber abgeschreckt haben, bin ich nie hin. Jetzt hatte ich gehört, dass der neue Direktor so einiges anders macht. Davon wollte ich mich selbst überzeugen.
Mallorcas Natur genießen im Park „La Reserva Galatzó“
Claudia hat immer so gute Tipps, dass ich nicht lange überlegt habe. Ein Anruf im Park und wir (meine Blogger-Freundin Sarah Sauer und ich) wurden sogar freundlichst eingeladen, „La Reserva – Puig de Galatzó“ zu besuchen. (Dankeschön dafür!)
Die zuvorkommende Dame im Office hatte mich auch gleich vorgewarnt, dass die Straße zum Naturpark „La Reserva“ eher schlecht als recht sei. „Das ist eine Privatstraße, und die 200 Nachbarn werden sich leider nicht einig, sie neu asphaltieren zu lassen,“ fügt sie halb entschuldigend hinzu. Wir sollen die Buckelpiste aber bitte trotzdem hoch fahren, der Besuch im Park würde sich lohnen.
Wie Recht sie hatte – auch wenn meine Freundin Sarah kräftig für die Stoßdämpfer mitgelitten hat, und ich die Fahrt zum Park definitiv nicht mit tiefer gelegten oder wertvollen Autos empfehlen würde.
ACHTUNG: Null Handyempfang im La Reserva Park!
Mein Plan, mich dann mit Claudia „zusammenzutelefonieren“, sollte allerdings nicht aufgehen. Im Park gibt es nämlich NULL Handyempfang! „Einer der großartigen Vorteile meines Jobs,“ sagt der neue Direktor Juan Torrente grinsend dazu gleich zu Beginn unserer Tour.
Juan – der ehemalige Tierpfleger – hat sich im Laufe von 9 Jahre bis ins Management des Parks vorgearbeitet und gehört zu den Menschen, die die Natur des Tals, egal bei welchem Wetter, zu schätzen wissen.
Der Mallorquiner hat 2014 den Job des Parkdirektors übernommen. Zuerst hat er sich mit der teilweise heftigen Kritik der meist deutschen Touristen beschäftigt und zum Beispiel die Falknerei mit dauerhungrigen Tieren an kurzen Ketten abgeschafft. „Das haben die deutschen Gäste erreicht!“, sagt er ganz unverblümt. Jetzt hofft Juan, dass sein neues Konzept bei den deutschen Gästen besser ankommt.
Den Tieren soll geholfen werden im La Reserva Parc
Er hat einen Vertrag geschlossen mit dem GREFA, einer Organisation, die sich um die Rehabilitation und vor allem die Auswilderung von Tieren kümmert. Der Deal lautet: alles, was von unserem Bestand ausgewildert werden kann, wird ausgewildert. Alles, was zu krank oder so gehandicapt ist, dass es in der freien Wildbahn nicht mehr überleben würde, wird im „La Reserva“ versorgt.
Thor zum Beispiel ist ein blinder Uhu, der vor 4 Monaten im „La Reserva“ gelandet ist und hier seinen Lebensabend verbringen wird. „Der würde keinen Tag da draußen überleben,“ erklärt Juan. „Wenn ein Tier in einem Käfig ist, dann hat das einen Grund – meistens einen medizinischen,“ rechtfertigt der drahtige Naturbursche/Parkdirektor die Käfighaltung. Claudia zum Beispiel kann nicht fliegen – niemand weiß warum. Wenn man sie aus ihrem Käfig herauslässt, läuft sie schnell wieder zurück. „Auch die Bären sind hier bei uns, weil sie sonst getötet worden wären“, erzählt Juan, als er meinem kritischen Blick in das Braunbären-Gehege folgt.
Die Bären im La Reserva Naturpark
Die drei Bären sind Geschwister und kommen ursprünglich aus Rumänien. Als dort die Bärenhaltung im Zirkus verboten wurde, hatte man ihre Mutter mit den drei Kleinen nach Barcelona verfrachtet. Als sich keine Lösung zur Unterbringung fand, wurde die Mutter erschossen. Ein deutsches Pärchen, das vor 18 Jahren auf Mallorca lebte, flog sofort nach Barcelona und holte die drei 2 Monate alten Bärenbabys ab. Die beiden bauten auf eigene Kosten das Gehege auf dem „La Reserva“ Gelände und zahlten das Futter für die Tiere für viele Jahre im Voraus. Sie haben ihr ganzes Leben hier gelebt und kennen es nicht anders.
Wir wandern auf und ab durch verschiedene Vegetationen, genießen unglaubliche Ausblicke ins Gebirge und Juan träumt von Ausflügen für Ornithologen und Projekten für Kinder und Jugendliche, um ihnen die Natur näher zu bringen.
„Wir machen schon Sommercamps. Aber nur ganz kleine Gruppen. Eine Woche mit maximal 9 Kindern. Mit denen können wir tolle Sachen machen und ihnen viel beibringen,“ berichtet Juan begeistert, und man merkt ihm an, dass ihm dieser Park sehr am Herzen liegt.
Es ist einfach wunderschön
Wir laufen an Wasserfällen vorbei und durchqueren die Talsohle. Ich frage, wie der Park sich halten kann, weil wir auf dem kompletten Weg erst zwei andere Besucher gesehen haben. „Es ist hart,“ gibt Juan zu. Die Krise hat den Park schwer durchgeschüttelt. Er arbeitet gerade in 2 ½ Jobs, weil sie sich die Man-Power einfach nicht leisten können. „Hier bei uns muss jeder überall mitanpacken.“
Wir laufen schon seit 25 Minuten. Sarah macht tolle Fotos und ich will wissen, wie lange er für den ca. 3 km langen Rundkurs braucht. „10 Minuten. Ein Gast läuft so ca. 40. Aber die meisten Gäste verbringen den ganzen Tag hier. Wir haben ja schließlich alles, was man braucht zum Glücklichsein.“
Recht hat er. Natur, Tiere, (die übrigens zum großen Teil frei herumlaufen!) Barbecue-Grills, einen Pool und natürlich Spaß im „Aventur“.
Das 2. Highlight des Parks La Reserva: Aventur!
Ein zweiter Teil des Parks (der extra kostet!) bietet echte Action: Drei Ziplines, vier Hängebrücken und eine zwar kurze, aber dennoch spektakuläre Kletterwand erwarten denjenigen, der nochmal 24 Euro auf den Tisch legt.
(Ja. Finde ich auch etwas teuer, aber wie soll der Park sonst überleben?! Und ganz ehrlich: es macht schon Spaß!)
Wir sind mittlerweile an „Punkt 10“ angekommen. Mitten im Park ist hier die große Picknick-Area. Hier darf geraucht werden, hier ist täglich von 11 bis 16 Uhr der Grill an. Wer sich sein Fleisch zum Park mitbringt, kann es hier grillen (es wird in Kühlboxen vom Eingang zur Grillzone gefahren, man muss es also nicht durch den Park schleppen.)
Hier stolzieren die Pfauen zwischen den Picknick-Bänken umher. Die beiden Esel schreien um die Wette und versuchen, den Gästen Futter abzuluchsen. Hier sind auch der Swimming-Pool und der Kinderspielplatz.
Wir treffen auf Claudia von Fincas.de. Sie guckt gerade etwas traurig, da ihr kleiner Sohn deutlich zu leicht ist für den Aventur-Park. Sie entscheidet sich trotzdem dafür, mit dem älteren die große Tour zu machen. Ich freue mich und wir ziehen gemeinsam los.
Das Abenteuer im Aventur beginnt
Nachdem uns Max und Toni – die beiden Kletter-Guides – ausgerüstet haben, geht´s los. Gott-sei-dank habe ich meine Wasserflasche mitgenommen. Wir kraxeln den Berg hinauf und überqueren die erste Brücke. Genaugenommen handelt es sich dabei nur um ein Stahlseil und ein paar Pflöcke im Boden. Aber gut – kneifen geht jetzt nicht mehr. Ich schaffe es mit reichlich Muffensausen.
Nach der dritten Brücke bin ich eingegroovt. Jetzt ist es mir auch fast egal, dass die letzte Brücke nur noch ein Drahtseil ist, auf dem ich balancieren soll. Frau wächst mit ihren Aufgaben. Trotzdem überlasse ich die zwar kurze, aber dennoch sehr steile Kletterwand meinen Freundinnen Claudia und Sarah. War mir viel zu heiß da.
Als alle einmal die Glocke geläutet haben, klettern wir weiter den Berg hinauf. Claudia steht bei der ersten Zipline vorne und freut sich wie ein kleines Kind: „Das habe ich vor 20 Jahren das letzte Mal gemacht“ sagt sie, bevor sie springt.
Die Ziplines im Aventur des La Reserva Naturparks
Die erste Zipline mit immerhin 400 Metern Länge fordert auch gleich den größten Mut, denn der mutige Zipliner muss sich von einem Holzplateau aus mit einem großen Sprung in die Tiefe stürzen. Wer weniger als 25 kg wiegt, kriegt hier ein Problem, denn er oder sie wird mit großer Wahrscheinlichkeit das andere Ende der Zipline nie erreichen. Die Faustregel lautet deshalb – Kinder unter 8 Jahren dürfen leider nicht mit auf Klettertour.
Ich bin an der Reihe. Kletter-Guide Max hakt mich ein und erinnert mich noch einmal daran, am Ende der Strecke die Füße hochzuheben. Ich stehe auf der Plattform. Für eine Sekunde überlege ich, ob ich das wirklich machen soll. „Bin ich dafür nicht zu alt?“ schießt es mir durch den Kopf. Über Funk sagt Toni: „LISTO!“. Ohne weiter nach zu denken stürze ich mich in die Tiefe. Mit Gebrüll macht es einfach mehr Spaß, finde ich. Ich sause in 30 Metern Höhe über das Tal. Herrlich – nur Fliegen ist schöner. Auf der anderen Seite nimmt mich Toni in Empfang. Mein Puls kommt wieder zur Ruhe.
Mein Selbstbewusstsein steigt mit jeder Zipline. Am Ende kommen wir uns alle vor wie Profis. Schwitzende Profis. Mein Crash mit dem armen Toni am Ende der letzten Zipline tut meiner guten Laune dann auch keinen Abbruch mehr.
Die Wasserflasche ist leer. Ich bin froh, dass wir das Wasser mitgenommen haben. Auf Sarahs und meinem Gesicht ruht ein zufriedenes Grinsen.
„Ich brauch jetzt patatas con alioli,“ verkündet Sarah und stiefelt los Richtung Picknick-Bereich. Ja. Aventur macht hungrig. Nach dem leckeren Snack wandern wir weiter. Angeblich ist der Weg zurück zum Ausgang nicht so weit. Bei über 30 Grad scheint er aber doch ziemlich lang zu sein. Gefühl laufen wir nochmal 40 Minuten.
Trotzdem unterm Strich ein schöner Tag!
Zum Thema Öffnungszeiten und Anfahrt, geht´s du am besten immer tagesaktuell auf der Webseite vom La Reserva gucken. Manchmal ist der Park aus technischen oder wettertechnischen Gründen geschlossen.
Warst Du schon mal im La Reserva?
Wie war deine Erfahrung?
Schreib mir doch mir von einen Erfahrungen. Ich würde mich freuen.
JETZT GEWINNEN:
Gewinnt jetzt eine Familieneintrittskarte für La Reserva und Aventur für 2 Erwachsene und 2 Kinder. Einfach unten in die Kommentare schreiben, warum DU diese Karten gewinnen solltest. Du kannst noch bis zum 1. September 2015 mitmachen! Viel Glück!!!
DAS GEWINNSPIEL IST BEENDET: GEWONNEN HAT REDOUANE KOCHAINA. VIEL SPASS IM PARK!
Mehr Infos zu Wanderungen auf Mallorca HIER!
Natur + Klettern + Mallorca = ♥ Ich würde unglaublich gern den Park besuchen und anschließend in unserem eigenen Blog darüber berichten und kräftig Werbung machen. Das nächste Mal bin ich im Oktober auf Mallorca. Daher würde ich mich über Eintrittskarten sehr freuen :-)
Anrufen, fragen, machen!
;-)
(falls es nicht klappt mit dem Gewinn)
Schöne Grüße von mir an Juan !
Genial!
Mein Sohn und ich würde dort so gerne hin! Leider ist es sehr teuer :( mit dem Gewinn könnten wir sogar noch seine Freunde mitnehmen!!!
Danke Mallorca-Talks für die tolle Verlosung!
Suchen noch lustiges tolles Event für unseren Trip mit der familie anlässlich des 80.geburtstages unseres Opas….der ist echt noch fit und behauptet er kann alles machen mit uns Enkelkindern…sind vom 3.-13 auf Mallorca… Wäre toll wenn wir die Karten gewinnen und wir auch ein tolles Geschenk für den Opa hätten…
Paula (12), Charlotte (10) und Oskar
Hallo Barbara,
ein toller Artikel, vielen Dank für die Fotos und die Tour durch den Park! So bekommt man gleich einen guten Eindruck von der Vielfalt des Parks. Es ist eine tolle Kombination für die ganze Familie: Man kann wandern, klettern, Tiere beobachten, grillen und die herrliche Natur genießen, und das alles weit weg von den Touristenmeilen, aber auch nicht zu weit weg :-)
Und für die, die nicht gewinnen, La Reserva aber trotzdem besuchen möchten, gibt es hier günstige Eintrittstickets: http://goo.gl/26t6Wp
Liebe Grüße aus Santa Ponsa
sunbonoo
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