Chillen, Cocktails schlürfen zwischen Surfboards und Rastaköpfen – mehr Buena Onda geht nicht!
Buena Onda heißt so viel wie: gute Vibes/ Stimmung!
Und DAS ist bei Cesar aus Venezuela definitiv Programm. Im Buena Onda soll jeder seine Sorgen vergessen. Das ist Cesars Ziel seit mehr als 3 Jahren. Von Anfang März bis Ende Oktober ist er – und seine Familie – fast durchgehend in dem kleinen Surfcafe/ Restaurant mit Blick über das türkis-blaue Meer in Cala Major. (In meinem Barrio!)
„Öffnungszeiten sind bei uns 10 Uhr bis die Polizei kommt! Und außer wenn Wellen sind jeden Tag. Nur wenn irgendwo auf der Insel die dicken Wellen aufschlagen, dann hänge ich ein Schild an die Tür <sorry – Wellen! Bis später>. Diesen Luxus erlaube ich mir. Wir arbeiten hier den ganzen Sommer so hart, dass ich mir diese kleinen Momente nicht nehmen lasse. Schließlich ist das ja hier mein Laden!“ erzählt mir Cesar mit seinem breitesten Lächeln.
Und in der Tat … wer lange genug im Buena Onda verweilt, der entspannt sich zwangsläufig. Die coole Surfermusik, die lachenden Gesichter, die nette Art hier die Gäste so persönlich wie möglich zu bedienen, machen die Stimmung irgendwie besonders. Innerhalb kürzester Zeit fühlt sich jeder als Teil der Familie. „Alles schlechte fällt von einem ab – so soll das Buena Onda sein“ bestätigt mir Cesar.
Im Buena Onda ist alles im FLOW!
Jeder Mensch hat seine Probleme und bringt sie mit. Cesars Message ist einfach: egal wie viele Probleme du hast, lass sie alle von dir abfallen, während du hier bist. Genieße den Blick, sauge die Stimmung in dich auf. LEBE DEN MOMENT.
Ein bisschen habe ich das Gefühl es ist nicht nur die südamerikanische Mentalität, sondern auch ein bisschen seine soziale Ader, die da aus ihm spricht. Ursprünglich ist der passionierte Surfer und Surflehrer nämlich ein ausgebildeter Sozialarbeiter, der in Venezuela mit jugendlichen, ehemaligen Suchtkranken gearbeitet hat.
Durch diese Arbeit ist er auch vor Jahren nach Spanien gekommen. Statt nach dem dreimonatigen Austauschprogramm wieder in seine Heimat nach Venezuela zu seiner Familie und den 5 Geschwistern zurück zu kehren, blieb er in Spanien und holte seine Freundin und ihre drei gemeinsamen Kinder nach.
Er baute sich hier ein Leben auf, das in seiner Heimat so nicht möglich gewesen wäre. „Die Situation in Venezuela ist wirklich schrecklich. Das kann sich niemand vorstellen. Von meinen Geschwistern ist niemand mehr dort. Wir sind alle auf der ganzen Welt verteilt.“ sagt er und für einen kurzen Moment verschwindet sein weißes Zahnpasta-Lächeln.
Die Gäste im Buena Onda
Mittlerweile ist eine Gruppe junger Spanier reingekommen. Alle werden herzlich begrüßt und lassen sich mit einem Seufzer auf die Coach plumpsen.
„Hier sind alle herzlich willkommen. Egal ob sie im Bikini hier reinkommen, oder im Anzug. Hier sind alle gleich. Wir haben keine Vorurteile und gucken an den Klamotten und dem Äußeren vorbei.“ sagt Cesar und klingt dabei sehr philosophisch.
Cesar – den alle „El Pana“ (der Freund) nennen, erzählt mir von den Jahren bevor er das Buena Onda eröffnet hat. Auf Mallorca muss jeder hart für sein Geld arbeiten, aber irgendwann kam er an den Punkt, wo er sich nicht länger ausnutzen lassen wollte und stattdessen für sich selbst „ackern“ wollte.
In der Sommersaison ist er manchmal locker 12 bis 16 Stunden im Buena Onda. „Aber das macht mir nichts .. das hier ist mein Patio. Nur nach acht Monaten durcharbeiten, muss ich weg von hier. Ich habe zwar meine Zuhause hier auf Mallorca, aber im Herzen bin ich immer noch ein Nomade. Ich muss einfach ein bis zwei Monate reisen im Winter.“ gibt der 41 Jährige zu.
„Ich mache dann so kleine Reisen. Paradise Surf Trips heißen die – da fahre ich mit einer kleinen Gruppe Leute an die besten Surfspots überhaupt. Einfach reisen und weg.“
Wenn er so von seiner Nomadenseele spricht, ist es schwierig sich vorzustellen, dass dieser Mann drei Kinder hat. Auf die drei angesprochen switcht er sofort in den „stolzer Papa-Modus“.
„Der Älteste ist schon volljährig und arbeitet schon mit in der Bar. Die Kleineren helfen am Wochenende um ihr Taschengeld aufzubessern. Sie sollen gleich lernen, das Geld nur durch Arbeit kommt.“ sagt Cesar und klingt plötzlich doch wie ein Vater und nicht wie ein „wilder Surfer“ vom Strand.
Alles im Buena Onda hat mit Surfen bzw. der Lebenseinstellung hinter dem Surfen zu tun. Integriert ist sogar eine kleine Surfschule. Das erklärt auch, warum die Türen bei Wellen geschlossen bleiben.
„Man muss einfach Prioritäten setzen im Leben.“ lacht Cesar und sagt gleich hinterher: „Irgendetwas Gutes muss die Selbständigkeit ja haben. Und für mich bedeutet das, dass ich mal spontan an den Strand flitzen kann und meinen Kopf unter Wasser stecke.“
Ja. In dieser verrückten Welt brauchen wir alle einfach etwas mehr Buena Onda. Und nach meinen Besuch bei Cesar kann ich euch versichern… egal wie mies ihr drauf seid. Auf dem Weg nach Hause wird es euch besser gehen!
Dafür sorgt Cesar und das Buena Onda!
Wo ist das Buena Onda?
Unterhalb des Wasabi – einem super günstigen Japaner am Strand von Cala Major.
Oder vom Strand kommend oberhalb des Spar-Marktes und der Bar 3 neben dem Hotel Luabay Marivent.
Fürs Navi: Juan Miro 275, Palma de Mallorca eingeben. Aber Achtung: Parken ist schwierig.
Für die Öffis: Bus Nr. 3, 46 & 20 -> Haltestelle Cala Major.
Wenn Du das Buena Onda kennst, oder Dir der Artikel gefallen hat, freue ich mich über einen Kommentar von dir hier auf der Seite!
Toller Beitrag! Und lädt auf jeden Fall zum Ausprobieren ein.
Ich werde es testen! Versprochen!!! Und wenn ich es nicht vergesse, werde ich auch berichten… Schönen Sonntagabend allerseits!
Hallo Annett!!!
Klasse! Vielleicht sehen wir uns dort ja ;-) Falls du eine mit Laptop und Erdbeer Daiquiry siehst, stehen die Chancen gut, dass ich das bin ;-)
Ich freu mich auf dein Feedback!
LG
Barbara
sehr stimmungsvoll in Wort und Bild… :) Danke !