Wandern für Faule zum Pas Vermell
Eigentlich bin ich gar nicht so faul, aber manchmal möchte ich Wandern gehen und nicht so dolle Knieschmerzen auf dem Weg nach unten bekommen. Deshalb haben wir statt der 2,5 Stunden Tour von Port d´Andratx nach Sant Elm einfach mal eine Mogeltour zum Pas Vermell gemacht.
Im Grunde genommen haben wir also den wunderbaren und extrem reizvollen Küstenhochweg im Südwesten der Insel stark vereinfacht, indem wir nicht am Yachtclub in Port d´Andratx losgelaufen sind, sondern mit dem Auto so weit es ging den Coll des Vent hochgefahren sind.
Dieses erste Stück der im Rother Wanderführer beschriebenen Route ist ziemlich steil. Auch der Abstieg vom Pas Vermell nach Sant Elm fiel diesmal flach, wenngleich es ein wirklich schöner Weg ist, keine Frage.
Zu meiner Verteidigung: Ich war nicht die einzige, die heute keine größere Herausforderung, aber dennoch etwas „Bergfreunden“ haben wollte. Elfie fand es auch super, dass wir statt 360 Höhenmeter zu überwinden nur 128 m An- und Abstieg hatten.
Unsere Mogeltour zum Pas Vermell
Kennt ihr das nicht auch? Man möchte das Bergwander-Feeling haben, bloß halt ohne sich dabei völlig zu verausgaben? So eine Tour war das! Wir sind auf dem breiten Weg unterhalb des Puig d´en Ric ganz bequem und mit leichtem Auf und Nieder bis zum Pintal Vermell gelaufen. Der Blick von dort war phänomenal. Völlig freier Blick über Sant Elm und die Insel Dragonera. Traumhaft. Wirklich. Es gab sogar ein kleines Picknick am „Gipfel“.
Beim Fotografieren entdecke ich ein weißes Kreuz. Christian Chino steht drauf. Was wohl Christians Geschichte ist? Ist er abgestürzt oder vielleicht gesprungen? Ich weiß es nicht. Trotzdem kommt mir der Gedanke, dass dieser Ort ein angemessener Platz für so ein Gedenkkreuz ist. Gedenken mit Aussicht!
Wir laufen zurück zum Auto, um dann doch noch bis Sant Elm zu fahren. Wir wollen einen Kaffee trinken und den Pas Vermell noch mal von unten begutachten. Die deutschen Wanderer, die uns auf dem Gipfel begegnet sind, kommen knapp eine halbe Stunde nach uns auch in Sant Elm an und bestätigen: Der Weg nach unten war schön. Ich drücke mein schlechtes Gewissen zur Seite und sage mir: Beim nächsten Mal dann wieder wie ein echter Wanderer! ;-)