Personal Trainer Marcel Markwirth ist der Traum meiner schlaflosen Nächte.
Warum?
Na, weil er Personal Trainer ist! Und weil ich schon immer davon geträumt habe, mal einen persönlichen Sport-Antreiber zu haben. Und jetzt mal so zwischen uns: Wenn ich 80 Euro pro Stunde übrig hätte, dann hätte ich wahrscheinlich auch schon längst einen, der mir dabei hilft konsequent dran zu bleiben. Denn nur so geht´s – aber dazu später mehr.
Personal Trainer Marcel war früher immer der Klassen-Clown – für diese Erkenntnis habe ich nicht lange gebraucht.
Schon nach kurzer Zeit mit dem quirligen Fitness-Coach aus Port Andratx muss ich lachen. Seine Art zu erzählen ist super witzig. Da merke ich sofort: in ihm steckt ein Schauspieler! Und tatsächlich hat sich das Schauspielern wie ein roter Faden durch sein Leben gezogen.
Seit 10 Jahren ist der 31-Jährige regelmäßig in Serien im SAT1 Fernsehen zu sehen.
„Angefangen hat das Ganze, in einem Jugendzentrum in Landsberg. Da habe ich mit meiner Hip Hop Tanzgruppe geprobt – ich bin nämlich Tanzlehrer – und zur gleichen Zeit wurde dort ein Film gedreht. Die brauchten Komparsen und haben uns gefragt. Ja und so fing das an.“
Erstmal stand er stundenlang als stummer Komparse in Szenen rum. Manchmal bis zu 8 Stunden an einem Kaffee schlürfend für ganz kleines Geld. Aber dann kam irgendwann Sprechrollen dazu.
„Meine erste Rolle hatte ich bei K11. Später auch bei Richter Alexander Holt und so. Meistens war ich da der Bösewicht. Ich weiß gar nicht wieso?“
lacht er spitzbübisch und zwinkert mir zu.
Ja sogar während seiner Zeit als Zeitsoldat wurde er bei den Übungen gerne als „Feindkommando“ eingesetzt.
Das sind die Soldaten, die dann in den Übungen die Gegner spielen.
„Einmal war ich zum Beispiel ein Bauer, der seine Waffe nicht abgeben wollte und unbedingt zurück auf seinen Hof wollte.“ Marcel verändert seine Körperhaltung und schlüpft schon fast wieder in die Rolle des Bauern.
„Da sollte ich mich so richtig schön aufregen und daneben benehmen. Und obwohl das ja nur eine Bundeswehr-Übung war, als ich dann plötzlich so die Laserpointer von den Scharfschützen auf meiner Brust sah – da wurde mir schon ganz anders. Ich meine, die haben ja alle nur Platzpatronen in ihren Gewehren, aber es fühlte sich komisch an.“
Während Marcel erzählt, macht er die Geräusche der Platzpatronen nach.
„Die klingen ganz anders als echte Patronen.“ Er macht mir den Unterschied vor. Eindeutig – das klingt anders. Ja. Ich muss schmunzeln. So ausgeschmückt hat lange niemand mehr irgendetwas erzählt! In diesem Fall sogar mit Special-Sound-Effekten! Lustig. Aber eigentlich ist die Schauspielerei ja nur sein Hobby – sagt er.
„Richtig viel verdienen kannst Du damit nicht, aber das ist mir auch egal – weil es mir Spaß macht! Du lernst da coole Leute kennen – keine Ahnung, so einen Kai Pflaume zum Beispiel .. ein total netter, bodenständiger, freundlicher Typ .. völlig ohne Starallüren. Aber Du lernst auch welche kennen, die haben in irgend so einer Serie eine etwas größere Rolle und meinen sie wären jetzt Promis. Also meine Freund witzeln ja immer, dass ich es jetzt schon vom Z-Promi zum U-Promi geschafft hab, weil ich gelegentlich auch mal ne Hauptrolle krieg – so wie am 27.1. bei „Im Namen der Gerechtigkeit“. Aber ich bilde mir da wirklich nichts rauf ein.“
Das glaube ich ihm.
Marcel ist einer, der sich durchbeißen kann und auch durchhält – darauf ist er stolz.
Das merke ich – ohne das er es ausspricht.
Mit ganz viel Abstand erzählt Marcel von den 8 Jahren bei der Bundeswehr. (Gut, eigentlich nur 6 1/2 … der Rest der Zeit war Wiedereingliederung mit Fach-Abitur nachmachen angesagt.) Die meiste Zeit war er bei den Fallschirmjägern.
„Das sind die Kampftruppen, da wirst du abgehärtet. Da lernst Du dich durch zubeißen. Denn wenn Du im Einsatz bist, dann gibt´s kein „ich kann nicht mehr“ oder „hier ist es mir zu kalt.“ Da musst Du durch – egal was kommt.“
Später ist er dann Fallschirm-Sprung Ausbilder geworden.
Das war damals die Erfüllung eines Traums – er wollte immer zur Bundeswehr.
Das er trotz der vielen Jahren nie in einen echten Einsatz gefahren ist, daran hat er etwas zu knacken.
„Einmal konnte ich nicht, und einmal durfte ich nicht. Sonst wäre ich gerne nach Afghanistan gegangen. Dazu waren wir ja ausgebildet.“ Aber wenn dann die Kameraden nicht wieder kommen, dann fängt er an zu denken. Und ist dann schlussendlich doch froh, jetzt nicht mehr bei der Bundeswehr zu sein.
„Das ist eine ganz eigene Welt.“ sagt er etwas nachdenklich.
Er winkt ab und das Thema Bundeswehr ist abgeschlossen.
Nach der Zeit bei der Bundeswehr hat sich Marcel beruflich auf das konzentriert, was er schon sein ganzes Leben lang gemacht hat: SPORT!
Aber die Zeit hat ihn geprägt, dass merken sicher auch seine Kunden heute im Training. Auch wenn ich nur ein bisschen mit ihm rum gealbert habe, wenn man sich für Marcel als Personaltrainer entscheidet, dann entscheidet man sich für Erfolg. Und für knallhartes Durchhalten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand seine Ziele mit Marcel an seiner Seite nicht erreicht.
„Ja. Erfolg ist garantiert. Wenn Du mir sagst, ich will in 6 Monaten 10 Kilo abnehmen. Dann machen wir das – solange die Ziele realistisch sind.“
erklärt er mir klipp und klar. Plötzlich hält er das Glas Schokocreme, das vor ihm auf dem Tisch steht in der Hand. Er rechnet mir schnell die Kalorien vor, die ich zu mir nehmen dürfte, wenn ich abnehmen wollte und fügt dann hinzu:
„Es ist alles deine Entscheidung – sag ich immer. Deine Entscheidung, ob du morgens länger schläfst, oder früher aufstehst und eine Sporteinheit machst! Deine Entscheidung, ob du die Schoko-Creme oder das Stück Obst isst. Alles DEINE Entscheidung.“
JA – IST JA GUT – ICH HAB`S VERSTANDEN, schreie ich innerlich und muss lachen:
Er hat direkt ins Schwarze getroffen!
Andererseits, wer denkt denn NICHT gerade darüber nach, dass er oder sie gerne abnehmen würde, oder etwas mehr Sport machen – außer Marcel?! Der zählt nicht. Gut – zurück zu seiner Geschichte:
Nach dem Schulabschluss hat er sich dann drei Jahre lang zum Bachelor of Art Fitnessökonomie ausbilden lassen. Während dieser Zeit hat er auch mit drei Fußballprofis vom FC Augsburg trainiert.
Ja und seit dem 18.3.2014 ist Personal Trainer Marcel nun schon auf Mallorca.
Und es läuft gut für den gebürtigen Wolfsburger:
„Ganz ehrlich: Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich in den ersten Monaten schon so gut Fuß fassen würde. Ich kann sogar schon die ersten Unterhaltungen auf spanisch führen!“
In der Tat, als sein Freund Christian ihm vorschlug doch nach Mallorca zu kommen, wusste Marcel nichts weiter, außer dass es hier den Ballermann gibt. Das die Hauptstadt Palma heißt und das ER kein Wort spanisch konnte.
Aber, er vertraute auf sein Bauchgefühl und kam hierher.
Keine Sekunde hat er diese Entscheidung bereut.
„Diese Insel ist wunderschön. Ich meine, ich wohne in Port Andratx am Hafen und schaue über das Meer. Geiler geht´s doch fast nicht mehr.“
Er beginnt zu schwärmen.
„Für mich läuft es richtig gut.“
Ich frage ihn nach seinen Träumen und Zielen hier auf der Insel:
„Ich hoffe, dass die Menschen irgendwann sagen, dass der Marcel Markwirth einer der bekanntesten Trainer auf der Insel ist. Aber im positivsten Sinne. Ich meine, man kann ja nun auch bekannt sein, weil man so viel scheiße macht. Ne ne.“
Wieder lachen wir, weil Marcel lustige Grimassen schneidet beim Reden. Aber dann wird er auch immer wieder Ernst:
„Ich weiß, was ich kann. Und es gibt hier auf der Insel viele Menschen, denen ich noch helfen könnte. Aber so viele sind dann zu geizig, Geld für einen Personal Trainer auszugeben. Gehen aber für 100 Euro am Wochenende saufen. Da wären wir dann wieder beim Thema: ALLES IST DEINE ENTSCHEIDUNG.“
Je länger Marcel redet, um so mehr bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Als würde er das spüren, fängt er an mir vom Bootcamp zu erzählen.
„Wir machen im Februar ein Fitness Bootcamp in Paguera von 15. bis 22. Das kostet nur 427 Euro mit Unterkunft im 3-Sterne Hotel Nova Mar in Paguera (inkl. HB und Training!). Ohne Unterkunft sogar nur 150 Euro! Da kann jeder mitmachen. Wir machen zwei Fitness-Einheiten pro Tag. Donnerstag ist frei. Kannst ja mal überlegen, ob du da mal mitmachen willst.“
Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich das trauen würde. Ich glaube, beim Training ist der Marcel schon ein harter Knochen. Lustig – aber knallhart. Der sagt dir ganz genau, wie der Hase läuft und immer offen und ehrlich. Ob ICH damit umgehen könnte?
Wieder scheint er zu erahnen was ich denke, denn er sagt:
„Weiß du – ich bin ja auch nicht für jeden der richtige Trainer. So Zumba, Cha-Cha und so, wer darauf steht, der findet andere Coaches und das ist gut so. Bei mir geht´s mehr so in Richtung K1 Boxing (eine Art Kickboxen), Muay Thai boxing und Allkampf jitsu. Oder wer ein Selbstverteidigungstraining machen möchte, der ist auch bei mir richtig. Ich denke einfach: hier gibt´s genug für uns alle zu tun!“
Das wünsche ich ihm auf jeden Fall. Marcel ist, da bin ich mir nach der Stunde Interview mit ihm sicher, einer von den Guten. Der hat sein Herz am rechten Fleck und will für seinen Kunden nur das Beste. Und sollte ich irgendwann das Bedürfnis verspüren, Kickboxen oder ähnliches lernen zu müssen und so richtig Power-Sport-Training zu brauchen —- dann ruf ich Personal Trainer Marcel mit Sicherheit an.
Marcel – Dir alles Gute und Danke für das lustige, unterhaltsame und aufschlussreiche Gespräch.
Wenn Dir der Artikel über Marcel gefallen hat, dann guck Dir doch auch die folgenden Mallorca-Talks Geschichten an:
Cesar – der Akrobatik-Gleitschirm-Flieger aus Valldemossa und seine „Madventures“
oder
Helwa – die brasilianische Bauchtänzerin und mein Besuch in ihrer Schule in Palma.
Außerdem freue ich mich über eure Kommentare, wie euch der Artikel gefallen hat!
Bzw. was ihr hier auf Mallorca gegen Eure Pfunde macht!
Hallo,
würde mich für das Camp interessieren, bitte um etwas Infomaterial und Unterlagen.
Vielen Dank im Voraus
MfG
D.Kuehnel