Der Piratenweg von Es Cap Deia
oder die Cala de Deia
Der Piratenweg von Es Cap Deia bzw. Cala de Deià hat mir den Atem geraubt. Es war ein sonniger und sehr windiger Tag. Ein perfekter Tag für den Piratenweg von Cala de Deià. Der Weg führt entlang der Küste auf einer Strecke von knapp 1,5 km in Richtung Port de Sóller.
Wir haben uns dafür entschieden das Auto im „Künstlerdorf“ Deià abzustellen und den ca. 3 km langen Weg in die Bucht runter zu laufen. Für weniger lauffreudige Menschen gibt es auch die Möglichkeit mit dem Auto ans Meer runter zu fahren und das Auto auf den Bezahl-Parkplätzen abzustellen. Damit verkürzt sich die Strecke um den anstrengenden Teil – nämlich ab – und später wieder aufwärts.
Mein Tipp:
Sollte das Wetter leicht regnerisch sein oder gewesen sein, lauft nicht über den Fußweg ins Tal. Dort gibt es viele Abschnitte, die mit sehr rutschigen Steinen angelegt sind. Bei Regen macht es definitiv keinen Spaß da runter zu schlittern.
Bei trockenem Wetter ist der Weg den Berg hinab traumhaft schön. Man kreuzt mehrmals die Straße, so dass man sich auch unterwegs noch überlegen kann, dass es doch auf der Straße angenehmer zu laufen ist.
Unten angekommen, musst du einmal über einen Leiter klettern, um auf den Piratenweg zu gelangen. Danach kannst du der Nase nach immer mit dem Meer im Blick laufen. Wir mussten alle zwei Minuten stehen bleiben, um den sagenhaften Blick zu genießen. Oder die feinen Meerwasser-Spritzer auf den Lippen zu schmecken. Hatte ich erwähnt, dass es sehr windig war?

Warum Piratenweg?
Der Piratenweg von Cala de Deià heißt übrigens nicht auf Spaß so, im 15. und 16. Jahrhundert wurde Mallorca häufig von Piraten heimgesucht. Davon gab es im Mittelmeer reichlich und sie waren immer auf der Suche nach Nahrung und Wasser. Mallorca war groß genug und lag außerdem strategisch günstig.
Es gibt Überlieferungen von einer Schlacht im Jahr 1582 wo 50 Männer aus Deià 150 Piraten in die Flucht geschlagen haben. Der heute so friedliche Weg wird damals alles andere als himmlisch ruhig gewesen sein. Später dann um 1900 bis in die sechziger Jahre lebte man angeblich in Deià hauptsächlich vom Schmuggel. Erst später wurde auch hier der Tourismus Wirtschaftsfaktor Nummer eins. Allerdings handelt es sich in Deià eher um den Luxustourismus. Bei dem begrenzten Platz und der geringen Nummer der Hotelbetten war das auch die einzig logische Lösung.
Baden – ja – aber wo?
Am Piratenweg von Es Cap Deia baden zu gehen, ist eigentlich nur am Kieselstrand von Cala de Deià und an der Playa de Llucalcari möglich. Die kleine Badebucht mit Steinstrand ist ebenfalls von den steilen und schroffen Felsen der Nordwestküste umsäumt. Der felsige Strand, den ich als idyllisch und wild beschreiben würden, fällt recht extrem steil ins Meer ab und bietet keinen Platz zum Spielen für Kinder, weshalb man hier selbst zur Hochsaison selten bis nie von Kindergeschrei gestört wird.
Auch für Boote ist die Anfahrt zu diesem Strand bei Wind zu gefährlich. Sie könnten auf die Felsen gedrückt werden. An windstillen Tagen kann es hier allerdings bootstechnisch durchaus voll werden im Wasser.
Wer Höhenangst hat, sollte sich wirklich nicht auf diesen Weg begeben, denn allzu oft läuft man direkt an der Kante der bis zu 10 Meter hinabstürzenden Küste. Natürlich ist der Blick auf das türkis-blaue Wasser phänomenal aussieht, kann der Weg eine Herausforderung sein für Menschen mit Angst oder wenig Trittsicherheit.
Für meine Patreons – also meine aktiven Blog-Unterstützer, habe ich im Privatbereich noch einen weiteren Tipp für einen Ausflug in diese Region. ;-) Wer mehr über das Patreon-Dasein erfahren möchte und wie auch du für nur einen Euro im Monat Patreon werden kannst, erfährst du hier.