Verde Teja – nie mehr tote Tiere anfassen

Ich hab spontan das Verde Teja gefunden ;-) … wer keine Lust hat zu lesen: Guckt auch einfach das Video an.

Warnung: Die Qualität ist nicht optimal .. sorry.

Elena vom Verde Teja in Alcúdia 

Elena´s Augen strahlen. Sie wedelt beim reden gerne mit den Händen in der Luft herum.  Sie ist bunt gekleidet. Ihre Mond-förmigen Ohrringe, das bunte Kopftuch, alles ist irgendwie stimmig. Es ist Sonntag. Es ist Nebensaison – trotzdem hat Elena ihren kleinen Laden „Verde Teja“ in der Altstadt von Alcúdia geöffnet.

Ich hatte den Namen ihres Ladens schon mal gehört, war aber ehrlich gesagt, gar nicht auf der Suche danach. Ich wollte nur ein kleines Alcudia-Video drehen.

Aber wie es der Zufall so will, laufen wir durch die Carrer de Lledoner und stehen plötzlich vor den großen, weißen Schaufenstern vom „Verde Teja“. Ich freue mich, dass der kleine charmante Laden geöffnet hat und gehe rein. Elena ist freundlich, hilfsbereit, nimmt meinen neugierigen Freund gleich mit in die Küche, um ihm zu zeigen wie sie die Glutenfreien Kekse dehydriert.

Elena sieht aus wie eine Köchin mit ihrer Verde Teja-Schürze.

„Die ist etwas ganz besonders“, sagt Elena, „sie ist aus mallorquinischen Leinen extra für mich gemacht. Und nur wegen der Schürze heißt der Laden jetzt Verde Teja. Ich habe bei der Frau, die die Schütze für mich näht gleich mehrere Farben bestellt. Ich wollte verschiedene Farben unter anderem <verde teja> – „die Farbe gibt´s nicht“ lachte die Schneiderin und wir haben laut losgelacht. Ich fand aber, dass es Verde teja geben sollte und habe deshalb spontan beschlossen, den Laden so zu nennen.“

Ja und außerdem ist sie auch Köchin von Beruf.

Nur früher hat sie nicht vegane bzw. vegetarische Leckereien zubereitet, sondern Fleisch, Fisch und andere Klassiker der mallorquinischen Gastronomie.

„Dann bin ich aber irgendwann an den Punkt gekommen, wo ich als Vegetarierin auch keine toten Tiere mehr anfassen wollte.“ erklärt sie ihre Entscheidung ein eigenes Geschäft aufzumachen.

„Ich bin in einem Haushalt groß geworden, wo nur Bio auf den Tisch kam. Nicht weil meine Eltern so viel Wissen hatten, im Gegenteil – mein Vater war Bauern. Er hat alles mögliche selbst angebaut und auch seine Schweine selbst gezüchtet und bei ihm kam nur das auf den Tisch, was er auch selbst produziert hatte. Er hat meiner Mutter regelrecht verboten so Sachen wie Mortadella und so zu kaufen.“

Er war der Ansicht, sie hätten viel hochwertigere Dinge zum Essen direkt vor der Haustür und nur so könnten sie sicher sein, was genau drin ist.

Geprägt durch das Elternhaus hat Elena also schon immer auf Bio-Qualität geachtet.

Das sie irgendwann mal einen Bioladen aufmachen würde, das kam ihr damals allerdings noch nicht in den Sinn.

„Die Idee ist mit dem Haus geboren. Als ich das gefunden habe, habe ich gleich gespürt, dass das Haus und ich gemeinsam noch eine Transformation vor uns haben.“

Das Haus hat Elena schon vor 15 Jahren gekauft, damals war dort eine Metzgerei. „Es stank, es war nicht schön. In mühevoller Kleinarbeit habe ich alles alleine umgebaut und viel Reinigungsarbeit geleistet. Auch energetisch. Ich mache viel Reiki.“

Ein krasser Wandel.

Heute sprüht der Laden nur so vor positiver Energie. Es läuft schöne Musik und eine Mini-Sitzecke lädt zum Verweilen ein. Und dann sind da noch Elena und ihre Katze Maria Carey. Ihre gute Laune und ihre Ausgeglichenheit sind ansteckend. Sie zaubert sogar dem muffelig dreinschauenden Herrn, der vor der Tür lang läuft innerhalb von Millisekunden ein Lächeln auf´s Gesicht. – Und das obwohl der vermutlich kein Stammkunde ist.

„Die jungen Leute überraschen mich hier total. Du glaubst nicht, wie viele von denen vegan leben. Hätte ich selbst nicht vermutet.“ erzählt Elena, als ich sie frage, ob sie auch das Gefühl hat, dass diese Art der Ernährung im Moment einen starken Trend erlebt.

„Trend hin oder her – ich bin seit Jahren ein FAN von dieser Ernährungsweise und ich freue mich total, dass ich etwas von dem, was ich gerne esse, jetzt mit anderen Menschen teilen kann.“

Mittlerweile hat Elena mir einen kleine Probierteller vor die Nase gestellt, obwohl ich gar nicht danach gefragt habe. Das Auberginenmus ist sehr lecker. Der selbst gemachte Cracker dazu auch.

Schade, dass Elena und das Verde Teja soweit weg sind von Palma – hier würde ich sonst gerne häufiger hingehen.

Du interessierst Dich für vegane und vegetarische Ernährung?

Dann lies auch meinen Artikel über Mallorca: das neue vegane Zentrum der Welt!

Du findest das alles übertrieben?

Oder fasst Du auch keine toten Tiere mehr an?

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